REEDEREI AB GÖTA-KANAL – EINE KURZE GESCHICHTE

Im Februar 1869 wurde die Reederei unter ihrem ursprünglichen Namen, Ångfartygsbolaget Motala Ström, gegründet. Diesen Namen verdankte sie ihrem ersten Schiff, dem 1855 gebauten Dampfer M/S Motalaström. Nach einigen Umbauten konnte die M/S Motalaström nicht länger nur Deckpassagiere an Bord nehmen, sondern außerdem auch noch 20 Fahrgäste in der ersten, 16 Gäste in der zweiten und 12 Gäste in der dritten Klasse transportieren. Der sich schon bald einstellende Erfolg übertraf die ohnehin schon hohen Erwartungen noch bei weitem, so dass in kurzer Folge noch zwei weitere Dampfer, die M/S Venus und M/S die Juno, bei der Werft Motala Werkstad in Auftrag gegeben werden konnten.
Das 1874 vom Stapel gelaufene Kanalschiff M/S Juno ist übrigens bis zum heutigen Tage im Einsatz, was es zum weltweit ältesten registrierten Passagierschiff mit Übernachtungsmöglichkeit macht. Um auch Touristen aus dem Ausland anzulocken, ging die Reederei während der 1870er Jahre eine Zusammenarbeit mit dem in London ansässigen Reiseunternehmen Thomas Cook & Co ein. Auch dieses Unternehmen war von Erfolg gekrönt, so dass die Kanalflotte im Laufe der 1880er Jahre bald auf nicht weniger als elf Schiffe anwuchs, wobei es sich bei mehreren um kombinierte Fracht- und Passagierschiffe handelte.

Erste internationale Erfolge

Nachdem der Erste Weltkrieg die Geschäfte zum Erliegen gebracht hatte, konnte die Reederei in den Zwanzigerjahren ihren Betrieb wieder aufnehmen und dabei sogar an den früheren Erfolg anknüpfen. Um dem zunehmend internationalen Tourismus gerecht zu werden, wurden Plakate und Werbebroschüren in nun 16 verschiedenen Sprachen gedruckt und weltweit in Umlauf gebracht. Während dieser Zeit gab es nun außerdem die Möglichkeit, die Hälfte der Strecke mit dem Bus zurückzulegen und während dieser Fahrt mehrere Sehenswürdigkeiten in der Region Västergötland zu bestaunen. Von Jönköping ging es dann wieder mit dem Kanalschiff weiter nach Stockholm.
Da die wirtschaftlichen Aussichten zu Beginn der 30er äußerst vielversprechend aussahen, wurde 1931 zudem ein neues Schiff, die M/S Diana, bei der Finnboda-Werft bestellt. Auch die M/S Diana befährt heute wieder den Göta Kanal, was sie zum jüngsten Schiff unserer Flotte macht.
Als Folge der einsetzenden weltweiten Wirtschaftskrise allerdings blieben auch die erhofften internationalen Touristenströme aus. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges musste die Reederei ihren Schiffsverkehr schlussendlich vollständig einstellen und ihre Schiffe auf unbestimmte Zeit auf Dock legen.

Reederei AB Göta Kanal

Nach dem Ende des Krieges wurde die Reederei in den Jahren von 1947 bis 1956 von verschiedenen Gruppen unter verschiedenen Namen mit wechselhaftem Erfolg geführt. Im Jahre 1957 übernahm dann allerdings der Schiffsreeder Helge Källson aus Lidköping das Unternehmen, welches er in Rederi AB Göta Kanal umbenannte. Den Kern der Flotte bildeten damals wie heute die Dampfer M/S Juno, die 1912 gebaute M/S Wilhelm Tham und die M/S Diana, die Källson allesamt sorgfältig restaurieren ließ. 1986 übernahm dann Helge Källsons Tochter, Brittmari Brax, die Geschicke der Reederei.

Ein Teil der Strommagruppe 

Seit Anfang 2001 gehört die Rederi Göta Kanal nun zur Familie der Strommagruppe. Mit umfassender Erfahrung im Erhalt und Betrieb historischer Schiffe und einer Leidenschaft für die Bewahrung maritimer Geschichte freuen wir uns, die 1869 begonnene Geschichte mit Ihnen weiterzuschreiben.